Bei diesem Punkt muss der Blick auf den Entsorger gerichtet werden. Der Entsorger verfügt über speziell konzipierte Sortierpfade und speziellen Maschinen, die einzelne Materialarten bei Verpackungen erkennen, selektieren und einem der 11 derzeit existierenden Verwertungspfaden zuordnen können. Jeder Verwertungspfad steht für eine Materialart – z.B. gibt es den Verwertungspfad PET, den Verwertungspad PS, den Verwertungspfad Aluminium, … à eine PET-Flasche beispielsweise kann problemlos dem Verwertungspfad PET zugeordnet und entsprechend verwertet werden.
Anders sieht dies bei beispielsweise Verpackungen aus biobasierten Kunststoffen (PLA) aus. Diese scheinen zwar uns Verbrauchern als die umweltschonendere Variante als kunststoffbasierte Verpackungen, allerdings gibt es nach derzeitigem Stand der Entsorgung keinen Verwertungspfad für solche Verpackungen. Es gilt: Wenn eine Kunststoffverpackung wie die aus biobasiertem Kunststoff keinem Verwertungspfade zugeordnet werden kann, so landet es in der Restfraktion und wird im Nachgang thermisch verwertet.
Voraussetzung hierfür ist, dass die Materialien von Verpackungen bzw. deren Erkennung durch keinerlei anderweitige Materialien oder sonstigen Verunreinigungen verhindert werden. Die eben besagte PET-Flasche besteht zumeist nur aus einem Folienetikett. Dieses Etikett lässt sich maschinell leicht entfernen und einem entsprechenden Pfad zuordnen.
Eine vollständige Etikettierung (sog. Full-Sleeve-Etikettierungen) wie Sie z.B. bei diversen Getränkeverpackungen (s. Foto) zu finden sind, behindern das Recycling, wenn Sie nicht aus demselben Rohstoff bestehen und nicht leicht trennbar sind.
Desweiteren müssen Verpackungen, bei denen schwarze, rußbasierte Kunststoffe zum Einsatz kommen, kritisch betrachtet werden. Schwarze Rußanteile können beim Sortierprozess nicht erkannt und somit auch nicht verwertet werden. (Hier gilt es, künftig eher zum hellen, anstatt zum dunklen Shampoo zu greifen) Jene Verpackungen werden ebenfalls der thermischen Verwertung zugeführt.
Mit Unverträglichkeiten sind neben den oben benannten Full-Sleeve-Etikettierungen auch beispielsweise der Einsatz von sogenannten Barriereschichten gemeint. Barriereschichten finden sich häufig bei Lebensmittelverpackungen. Sie dienen dazu, dass beispielsweise unser verpackter Käse eine längere Haltbarkeit und eine längere Frische erfährt. Sie dienen also der Sauerstoff- und Feuchtigkeitsundurchlässigkeit. Aus Entsorgersicht sei bei diesen Verpackungen jedoch gesagt, dass durch den Einsatz von Barriereschichten Verpackungen mit mehr als einer Kunststoffart vorliegen. In der Folge kann kein reiner Kunststoff zurückgewonnen werden. In der Folge werden diese Verpackungen ebenfalls einer thermischen Verwertung zugeführt.